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Lenkervorbau, federnd nachgebend

Federung am Fahrrad

Bei konfortablen Fahrrädern ist sowohl der Hinterradausleger als auch die Vorderradgabel am Rahmen federnd gelagert. Im Standardfahrrad ist inzwischen die gefederte Vorderradgabel fast selbstverständlich geworden. Sind die dadurch verursachten deutlichen Mehrkosten und das spürbare Mehrgewicht gerechtfertigt?

Vorbild für diesen Trend ist der PKW, dessen erhebliche Masse nicht nur für besseren Konfort der Insassen sondern auch zur Verbesserung der Fahreigenschaften und -sicherheit gegenüber den Rädern und damit der Fahrbahn federnd gemacht wird.

Beim PKW ist die Fahrzeugmasse ausschlaggebend, während es beim Radfahren nicht die Masse des Gerätes sondern die des Fahrers ist. Das Verhältnis ist erheblich umgekehrt. Die Masse des Fahrrads (ohne Räder und Radträger: Gabel und Ausleger) ist etwa 15 kg, die des Fahrers 75 kg (Verhältnis 1 : 5; beim Auto mehr als 10 : 1, je nach Zahl der Insassen). Es würde somit genügen, lediglich den Fahrer gegen den Fahrradrahmen federnd zu lagern.

Bekannte Lösungen sind die federnde Sattelstütze und der federnde Lenkervorbau. Weil letzterer im Handel fast nicht mehr zu finden ist, habe ich einen mit am Leksäulenteil angeschraubten Vorbau gegen Federkraft nach unten drehbar umgebaut Abb.3).

Der dritte Kontakt, den der Fahrer mit seinem Gerät hat, sind die Pedale. Die Tretkurbel federnd am Rahmen anzulenken, scheidet aus, weil sie sich beim Pedalieren dauern auf- und abbewegen würde. Von der Fahrbahn kommenden Stößen kann man ausweichen, wenn man sie auf den Pedalen stehend "ausreitet" (auch aus dem Sitz geht) oder wenn man kurz die Füße von den Pedalen löst (sitzen bleibt, was gefederten Sitz voraussetzt). Querfeldeinfahrer (Mountainbiker) sind permanent und mit extremen Stößen konfrontiert. Das lieben sie einerseits, möchten aber andererseits für ein Minimum an Bequemlichkeit möglichst nicht aus dem Sattel gehen müssen. Ihre Fahrsicherheit ist besser, wenn sich alle drei ihrer Kontaktstellen mit dem Fahrrad nicht (elastisch) gegeneinander bewegen. Der Monainbiker ist m.E. der einzige "Bedürftige" für ein umfassend gefedertes Fahrrad. Das Mehrgewicht nimmt er gern in Kauf, bzw. versucht er zu mildern, indem er auf einen Gepäckträger oder sogar die leichten Schutzbleche verzichtet.

Lenkervorbau, federnd nachgebend gemacht

Abb.1  Lenkervorbau vor dem Umbau und einzubauende neue Teile (ohne Feder)

Abb.2  Lenkervorbau nach dem Umbau und ausgebaute alte Teile; Stift in Langloch begrenzt Bewegungsspiel

Abb.3  Lenkervorbau, federnd nachgebend gemacht   >>>

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Siegfried Wetzel, CH 3400 Burgdorf, Juni 2015 (Febr. 2016)

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