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Arbeiten an einer
Wettersäule

Zusammenfassung

In der 1895 errichteten und 2009 restaurierten Wettersäule in Burgdorf/Bern befinden sich drei Messinstrumente, die auf je einer mit einem mechanischen Uhrwerk angetriebenen Trommel den Verlauf der Lufttemperatur, des Luftdrucks und der relativen Luftfeuchtigkeit aufzeichnen. Die Drehgeschwindigkeit der Trommeln wurde jetzt (2014) leicht vergrößert, so dass sie sich genau einmal pro Woche (7 Tage) drehen. Auf diese Weise ist es möglich, dass der Wechsel der auf die Trommeln gespannten Diagrammpapiere auch später als nach 7 Tagen erfolgen kann. Die Papiere werden in einem solchen Fall ab dem achten Tag erneut zeitrichtig beschrieben. Die Diagramme der Vorwoche werden neu während der aktuellen Woche unter den Messgeräten ausgestellt.

Abb.1  Die Wettersäule am Weg zur Oberstadt in Burgdorf, Barometer auf rechter Sichtseite
Abb.2  Gegenüber liegende Seiten: Die Wettersäule am Rand des Stadtparks, Thermometer auf rechter Sichtseite

Abb.3  Wettersäule mit schreibenden Messgeräten, in Abb.1 links
Abb.4  Wettersäule mit geographischen Daten (beachte: geographische Länge ist auf Paris bezogen), in Abb.2 links

Die Trommelgeschwindigkeit

Bisher brauchte die Trommel für einen Umlauf 7 Tage und etwa 6 Stunden (Diagramm-Zeitskala: Montag 6 Uhr bis Montag der nächsten Woche etwa 12 Uhr). Wenn die Diagramm-Papiere nicht vor Montag Mittag gewechselt wurden, waren sie am Anfang ein Stück weit erneut beschrieben. Die erneute Aufzeichnung geschah relativ zur Zeitskala der Papiere mit etwa 6 Stunden Verspätung (6 Uhr anstatt 12 Uhr usf.). So weit - so gut: Die Konstruktion war sinnvoll, indem für den Papierwechsel großzügig ein viertel Tag vorgesehen war. Dieser Zeitraum durfte aber nicht (oder nicht wesentlich) überschrittn werden.

Die Uhrwerke laufen fast 14 Tage lang, ohne wieder aufgezogen werden zu müssen. Deshalb kann das Zeitfenster für den Diagramm-Wechseldienst wesentlich verbreitert werden, wenn man die o.g. 6-Stunden-Verspätung beseitigt. Zeitweise bin ich allein, um die Diagramm-Papiere zu wechseln. Nach entsprechender Änderung kann auch ich noch gelegentlich mal zwei Wochen lang abwesend sein. Die zeitweise Doppelaufzeichnung ist ein erträglicher Nachteil. In der Regel ist erkennbar, welcher Linienzug der ältere und welcher der jüngere ist.

Abb.5  Diagramm-Papiere für z.B. Luftdruck-Aufzeichnung
            oben: ein bisheriges Papier
           unten: ein geändertes Papier (7 Tage über Papierlänge = Trommelumfang)

Die Trommelgeschwindigkeit war für eine Umdrehung in 7 Tagen auf das knapp 1,04-fache zu erhöhen (294÷283,
s. Abb.5). Der Regulations-Bereich der Uhrwerke war dafür zu klein, so dass neue Zahnräder anzufertigen waren. Mit dem zur Verfügung stehenden Zahnradfräser mit Modul
m = 0,5mm wurde die Übersetzung auf reichlich das 1,04-fache erhöht ((80/16)÷(72/15), s. Abb.6). Die Differenz zwischen "knapp" und "reichlich" ließ sich mit Hilfe der Regulation überbrücken.

Das große Zahnrad ist auf der Grundplatte eines Messinstruments zentrisch unter der Trommel fixiert. Das Uhrwerk mit antreibendem kleinem Zahnrad (Ritzel) befindet sich in der Trommel. Das exzentrische Ritzel wälzt sich auf dem fixen Zahnrad voran, wodurch sich die Trommel samt Uhrwerk dreht.

Die für das Drucken der neuen Diagramm-Papiere nötigen Vorlagen wurden aus den bisherigen Papieren durch Scannen und Strecken mit Hilfe eines Foto-Bearbeitungs-Programms erstellt.

Die Diagramm-Papiere werden nicht mehr mit je einem Bügel, die bei nicht rechtzeitigem Papierwechsel von den Filzschreibern überfahren werden mussten, auf den Trommeln gehalten. Sie sind jetzt mit Hilfe doppelseitig klebender Streifen lösbar befestigt (Abb.7).

Abb.6  Zahnrad-Paare; oben: altes Paar, z1/z2 = 16/80, m = 0,45mm; unten: neues Paar, z1/z2 = 15/72, m = 0,50mm
Abb.7  Diagramm-Papier auf Trommel; links: geklemmt mit Bügel (bisher); rechts: lösbar geklebt (neu)

Ausstellen der Vorwoche-Diagramme

Die Diagramme mit den Aufzeichnungen der Vorwoche werden hinter der Glastüre unter dem jeweiligen Messgerät angebrachtt. Sie sind auf je eine im Türrahmen aufgehängte Blechtafel geheftet. Wegen der zu geringen Breite der Türe können die Diagramme nicht in ganzer Länge gezeigt werden. Der Anfangsteil ist jeweils nach hinten weggefaltet (Abb.8). Die Verteilung der Messgeräte über die Höhe wurde optimiert, so dass deren Diagramm-Trommeln nicht von einem dieser Vorwoche-Diagramme verdeckt werden (Abb.n 9, 10 u. 3).

Abb.8  Vorwoche-Diagramm (z.B. mit aufgezeichnetem Luftdruck) hinter der Glastüre
           Die Breite der Türe passt für reichlich 5 Tage.

Abb.9  Bisherige Etagen-Aufteilung: Höhenreserve in der oberen Etage, Foto: Fa. Martinaglia
Ab.10  Geänderte Aufteilung: gleiche Höhe in jeder Etage, Platzgewinn für die hinter dem Türglas ausgestellten
           Diagramme der Vorwoche

LogoSW Siegfried Wetzel, CH 3400 Burgdorf, Januar 2015

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